Die Wolllustigen!

[Anna]

aber wo war denn der Strickhass in den 80ern? Äh, ich bin da voll dabeigewesen und das war absolute Strickzeit - viele Läden, die jetzt nach und nach dicht machen, sind da eröffnet worden, weil sich mit Wolle damals Geld machen ließ....

Also obwohl ich Baujahr 1989 bin, habe ich auch schon den Eindruck gehabt, dass damals stricken alles andere als out war. Meine Mutter hat damals jedenfalls viel gestrickt und wir haben noch einige alte Bücher und Hefte und dort ist alles immer als mega-In dargestellt. Auch wird in jeder Retro-Show von selbstgestrickten/ gehäkelten Sachen gesprochen.
Es wird auch höchstens gesagt, dass man die kratzigen Pullis der Mutter/oma nicht mochte oder das sie eine hässliche Farbe hatten- Das ist doch kein Problem der 80er, sondern eine Stilfrage und ob dann die Kinder im Vorhinein nicht mal sagen könnten " mama strick mir bitte keinen pinken Pullover, mach doch lieber einen in grün mit Fußballfeld drauf" und außerdem stellt sich die Frage:
Wenn Strickmode in den 80ern hässlich war, wie war dann die andere Mode???

Ich ghör übrigens auch zu den Nightwish - beim Stricken Hörern

Hört ihr denn beim Stricken andere Musik als wenn ihr gerade nicht strickt? Ich jedenfalls nicht, deswegen finde ich das Thema "welche Musik passt zum Stricken" ein bisschen abwegig. Manchmal stricke ich im stehen und tanze dabei zu Latino-Musik und wenn ich Rockmusik höre dann sitze ich und gebe mit den Beinen den Beat. Ab und zu gehen Kopf und Oberkörper auch rhythmisch mit. Solange die Nadeln zwischen den Fingern bleiben kann doch nichts schief gehen-

Musikalisches Stricken. hihi - fehlt nur noch, dass demnächst einer dieser Hollywoodstars strickenderweise ein Konzert gibt

[Skchen]

Also, der Artikel ist nicht schlecht, aber Strickhass ???? Nee, den kenn ich nicht. Bin Baujahr 1973 und hatte immer Selbstgestricktes an. Erstens konnte ich mir dann die Farben aussuchen, zweitens war ich immer viel zu dünn und meine Mama konnte die Anleitungen so abändern, dass ich nicht immer aussah wie "Hungerhaken im Sack", und meine Eltern hatten auch nicht so sehr viel Geld für gekaufte Sachen. Obwohl Wolle auch nicht billig war...

Ich bin zwar im Alter von 13-14 von ein paar Mädchen an der Schule ausgelacht worden, aber die hatten nur Benetton, Chipie usw. an.
Da habe ich dann immer gekontert, dass ihre Eltern zwar viel Geld, aber keine Zeit für sie hatten, weil sie doch nur arbeiten mussten um die teuren Markenklamotten zu bezahlen. Das hat meist gewirkt, ich hatte meine Ruhe und mir war warm. Und ausserdem steckte in jedem Pullover von Mama oder Oma jede Menge Liebe drin.

Und wenn der Strickhass wirklich so gross war, warum gab es trotzdem immer Strickhefte ? Klar, im Moment weiss man vor lauter Strickanleitungen nicht mehr, für welches Heft man sich entscheiden soll (hier merkt man wirklich den Boom), aber Strickhefte mit sehr schönen Pullovern im Materialmix gab es auch in den 80ern. Habe übrigens wieder eins hervorgekramt, weil die Fledermausärmel laut Burda auch wieder im Kommen sind...
Und bei der Aerobic-Welle musste man ja auch immer dicke Beinstulpen über den Leggings tragen, damit das Outfit modisch genug war. Und Stulpen sind nur mal gestrickt, oder ?

Ich hatte jedenfalls während meines Hochschulstudiums immer meine Stricksachen dabei, denn oft fiel eine Stunde aus, und da habe ich halt genadelt. Und viele haben mich beneidet, weil ich das konnte. Und siehe da, plötzlich gaben auch andere zu, dass sie nähen oder stricken konnten, und wir haben Anleitungen ausgetauscht (bitte um Nachsehen, es war jugendlicher Leichtsinn ).

Na ja, was soll's. Ich habe immer gerne gestrickt, ob es nun "in" oder "out" war, habe immer dankbare Abnehmer gefunden und freue mich auch heute noch - sogar noch mehr - darüber, wenn meine Mama mich bestrickt. Denn meine 3 Jungs und mein Mann schreien auch ständig nach Pullovern. Da klappern bei uns oft die Nadeln, und meistens stecke ich zurück. So sind die Mütter halt
Ist aber beruhigend, wenigstens für ein paar Monate total IN zu sein, auch wenn ich keine 25 mehr bin ...

Danke, Kissenhülle, für diesen Artikel. Da greift man doch doppelt so selbstbewusst zur Nadel.

Ach ja, da ich meistens erst am Abend zum stricken komme, mache ich das häufig vorm Fernseher. Beim Tatort regt mein Mann sich dann aber leider schon mal über das Geklapper auf. Er will mir jetzt mal Bambusnadeln kaufen, denn ich habe ihn vor die Wahl gestellt: entweder lässt er mich klappern, oder er muss in Zukunft seine Pullover kaufen ....

Liebe Grüsse
Anja

[irishdancer]

Hallo zusammen,

also, der Artikel ist ja ganz nett. Es ist letztlich nicht so verkehrt, wenn die Medien propagieren, dass Stricken nicht so antiquiert ist, wie die Ansichten mancher Leute.

Am besten gefällt mir aber auch die Aussage des Abgeordneten angesichts der Verbannung von Stricknadeln aus diesem Krankhaus: "Wenn ich künftig einen gefährlichen Extremsport ausüben will, stricke ich."

Was den Strickhass in den 80ern angeht, so habe ich auch nix davon mitbekommen. Ich habe zu dieser Zeit gestrickt und meine Mutter auch und auch einige in meiner Klasse. Mir kam auch nie jemand mit einer abfälligen Bemerkung, weil ich was Selbstgestricktes anhatte. Ich habe sogar noch ein paar alte Anleitungshefte aus der Zeit...

Was Musik beim Stricken angeht, kann ich mich an einen Nachmittag erinnern, an dem meine Mutter und ich strickenderweise auf dem Sofa saßen und Radio hörten. Sie spielten einen Sirtaki, der ja am Schluss immer schneller wird. Irgendwann habe ich dann auf einmal gemerkt, dass ich im Takt mitstricke und der Sirtaki so langsam zu schnell wurde. Just in dem Moment kam ein Aufschrei meiner Mutter: "Jetzt komme ich nicht mehr mit!!!" Wir haben uns damals gebogen vor lachen...

Wenn's schnell fertig werden soll, ist also eher schneller Musik der Vorzug zu geben...

[Kessy]

Also im Takt stricken kann ich dann doch noch nicht, so schnell bin ich dann meistens nicht, ausserdem verlier ich auch so schon genug Maschen

Also meine Mutter hat in den 80er viel gestrickt, sehr viel. Es war halt einfach Geschmacksssache. Ich hab meinen himmelblauen Pulli mit dem rosa Pferdekopf drauf abgöttisch geliebt

Heute stricke ich, weil ich so viele Ideen hab und es nicht immer leicht ist in meiner Größe was passendes zu finden. Und wenn dann ist es meistens Einheitsbrei und bei mir im Geschäft gibt es noch mind. 50 andere mit Übergröße die teilweise die gleichen Sachen kaufen wie ich. Meine Kollegin mir gegenüber z. B. Ich hab damals voller Stolzl meinen neuen Pulli angezogen und sie auch. Naja, das war irgendwie der gleich und wir sitzen uns gegenüber Das war nicht abgesprochen.