Patent

[casapalatina]

Hallo,

ich habe letztens einen Schal in Halb-Patent-Muster gestrickt. Das hat mir so gut gefallen, dass ich gern einen Pulli oder eine Jacke in dem Muster stricken möchte.

Wie ist das mit dem Wollverbrauch? Scheint es nur dicker oder ist es dicker und brauche ich mehr? verzieht sich das oder bleibt es so schön in Form?

Geht das auch mit Alpaka-Wolle (habe ich gerade bestellt, weil ich dachte das ist schön weich (oder kann ich das gar nicht auf der Haut tragen?)

Ihr merkt - ich habe keinen Schimmer...

lasst mich nicht so ahnungslos bleiben

[mamimac]

Hallo,

ich stricke grundsätzlich kein Patentmuster. Dauert mir zu lange. Wenn, dann stricke ich falsches Patent. Da strickt man immer 3 re und 1 li. Maschenzahl teilbar durch 4. In der Rückreihe muß in die Mitte der drei Rechten, die ja jetzt links aussehen die eine linke. Ist immer etwas schwer zu erklären. Sieht im Effekt fast aus wie Patent, aber zieht sich beim stricken nicht so hin.

[moni]

Hallo

es stimmt schon Patentmuster "schlucken" mehr Wolle.
Halbpatent ca 1/3.Vollpatent noch mehr.Baumwollgarne würde ich aber nicht nehmen .Da Baumwolle ein höheres Eigengewicht hat ,hängt sich so ein Pulli aus (er wird länger).Alpaka habe ich leider noch nicht verarbeitet,kann dazu nichts sagen.

Gruß,moni

[nashörnchen]

Hallo,

habe früher oft Patentmuster gestrickt. Die Strickjacke wurde immer länger und auch weiter. Habe mich ,da ich sehr viel Zeit damit verbracht habe, ganz abgesehen von der Menge von Wolle. Jetzt stricke ich meistens nur Schals im Patentmuster oder Mützen. Du musst zu den Angaben nochmal ca. 30-50% dazurechnen.

Liebe Grüsse
Viola

[Strickwut]

Ich stricke grundsätzlich nur falsches Patent. Es verbraucht nicht mehr Wolle und das Stück wird nicht schwerer als ohnehin.

Gruß Strickwut

[barbara suppé]

Ups...
und ich dachte, ein Patenter-Pulli wäre eine gute Idee!
Aber Euer Rat war sehr hilfreich. Ich werde wohl doch lieber Schals Patent stricken und bei Pullis und Jacken auf die beschriebene Imitation zurückgreifen. Einen Sack brauche ich mir nicht extra zu stricken...

[lsliane]

Hallole,

wenn es ein Sack wird, was man mit Patentmuster strickt - ob Halb- oder Vollpatent - das wird einfach zu locker gestrickt bzw. ganz simpel die falsche Nadelstärke genommen.

Selbst wenn man Patent "fest" verstrickt - es wird nie hart oder brettig - aber es bekommt "Standfestigkeit".

Keiner meiner vielen Pullis oder Jacken ist sackig geworden - daß Patent in der Länge etwas nachgibt, liegt in der Natur der Strickart - aber dem kann man mit der richtigen Nadelstärke entgegenwirken. Bei Patent kann man eine halbe bis eine ganze Nadelstärke weniger nehmen als für das gleiche Garn in glatt gestrickt.

Reine Baumwolle hab ich auch schon in Patent gestrickt - aber das war eine ganz feine, die selbst wenig Eigengewicht hatte.

Ich hatte dieses Jahr auf der Creativa ja etliche Patentsachen dabei, die fast eine Woche aufgehängt waren - was man eigentlich mit Wollsachen eh nicht macht - aber keines dieser Teile hat "gelängt".

Und falsches Patent wär in meinem Augen kein "Patentersatz" - es ist ein schönes, eigenständiges Muster - aber mit Patent nicht gleich zu setzen.

Patent wird übrigens sehr schön mit leichten flauschigen Garrnen, auch Alpaka, synth. Mohairs, Kid-Mohair...

Viele Grüße
Liane

[Hotline]

Hallo Liane,
das heißt doch, dass man das "Längen" eben einkalkulieren muss, wenn man es gerne etwas lockerer hat, oder wird das nichts, und der Pulli gerät aus der Form? Und wie es es bei Halbpatent?

[lsliane]

Hallole,

lockerer - ich würde eher sagen "weicher" - wird Patent schon als normales re-li Gestrick oder mit Zöpfen - deshalb würde ich auch auf keinen Fall "extra" locker stricken.
Halbpatent längt nicht so viel - Vollpatent eher ---- aber man kann jetzt nicht sagen, 5 cm auf die Länge von 65cm oder so...

Das ist jetzt der Nachteil vom i-net - ich würd Dir gerne mal meine beiden Jacken rüber reichen -- die sind ganz weich - R. Schurwolle - ich heb sie und und schlag sie mal so rauf und runter - aber die verändern die Form einfach nicht d.h. auch in der Breite werden sie dann nicht automatisch schmaler, weil sie aushängen.

Es liegt wirklich daran, daß man die richtige Nadelstärke verwendet.

Die Maschenprobe sollte auf keinen Fall in irgendeine Richtung gezogen werden - glatt streichen und dann messen. Evtl. noch naß machen und dann nochmal messen. Ich denke, dann sieht man am ehesten, ob es zu locker wird. Es hat ja nun nicht jeder so viel Strickroutine wie ich, das weiß ich auch -- aber vielleicht sind dann so ein paar Tipps hilfreich, daß man nicht zu viel ribbeln muß.
Zeigen und anfassen können wär natürlich idealer.

z.B. mal meine M.Probe n
LL125m/50g
M-Probe glatt re 23 (22) M/32 R = 10 cm -- Ndl. 3,5 (4,0)
M-Probe Halbpat. 21M /24 Patent-R = 10 cm -- auch Ndl. 3,5
M-Probe bei Vollpatent (2farb. Patent) 19 M /24 Patent-R = 10cm -- Ndl. 3,5

da kannst Du sehen - die Reihenhöhe hat sich auch bei dem 2farb. Patent nicht geändert - nur die Maschen fallen eher in die Breite.

Trotzdem müßt Ihr Eure eigene M.Probe machen - jetzt das gleiche Garn nehmen und meine zugrunde legen wär sicher nicht in allen Fällen problemlos - dafür stricken wir alle zu unterschiedlich.
Und die Länge könnt Ihr ja dann immer noch nach der Hälfte, wenn sie gestrickt ist, gut ausmessen - hier geht es ja erstmal um die Maschenanzahl.

Viele Grüße
Liane

[Hotline]

Hallo Liane,
ganz lieben Dank für deine ausführliche Erklärung. Das hilft mir schon sehr. Ich würde ja auch gerne mal deine Jacken anfassen, aber leider ...
Ich träume nämlich schon länger von einem Patent-Pulli, in diesem Fall einem Pulli in Halbpatent aus einer älteren Inspiration. Ich hatte schon eine Maschenprobe mit LG Point gemacht und gemerkt, dass mir das Garn nicht reicht. Also, schnell neues Garn bestellt (Elastico).
So, jetzt beeile ich mich, schnell den Pulli fertig stricken, und dann gehts ans Halbpatent.