Uru - fairgehandelt?

[LAMPI]

Hallo,

ja, ich finde jetzt ist schon eine Diskussion daraus geworden, aus der man was lernen kann. Ich zumindest...
Nur eines noch - bei all dem, was ich angesprochen habe, geht es nicht um die anderen, sondern eben genau uns alle selbst. Schade, dass das irgendwie nicht durchdringt. Vielleicht ein bisschen hausbackener: Du bist, was du isst - na, jetzt oder?
Übrigens: Der Schäfer meines Vertrauens bin ich in Zukunft selbst - im Mai ist die erste Schur!

[Dagi46]

Sind wir doch froh LAMPI, das es die Meinungsfreiheit gibt und du sprichst mir aus der Seele!

Bewußt leben und bewußt kaufen habe ich mir schön langsam zur Lebenseinstellung gemacht. Es ist schon richtig, das ein einziger Mensch nichts ändern kann, aber wenn jeder Einzelne etwas dazu beiträgt, kann großes verändert werden!

Ich baue meine Erdbeeren, Tomaten ectr. soweit es mir möglich ist, selbst an. Nachbars Hühner leben so wie früher im Garten und legen super Eier, die er mir gegen Gemüse eintauscht. Obst bekomme ich von einem Verwandten, der selbst Obstbäume besitzt. Freunde haben einen Bauernhof, wo unser Fleisch gekauft wird und eine menge Bekannte tauschen gerne ihre Lebenmittel gegen andere. So leben wir gut und pflegen damit auch unsere Freundschaften.

In die Firma fahre ich mit dem Firmenbus oder es werden Fahrgemeinschaften gebildet. Im Sommer wird viel mit dem Rad gefahren, da bin ich in der Stadt sowieso viel schneller als mit dem Auto.

So hat halt jeder seine eigenen Vorstellungen.

[plz15w]

Guten Morgen Elke, guten Morgen alle Anderen,

ich finde es ok, das Du diese Diskusion hier losgetreten hast.

Und ich gehe in meinem Leben so ran...Leben und leben lassen - was das Leben an sich betrifft. Auch wenn dieses Motto nicht immer ok ist. Ich weiß das es Läden gibt, die vieles verkaufen und sich Dritte-Welt-Laden nennen. Ein Art Ware zu verkaufen, die ich gut finde, aber nicht billig ist und es nicht sehr häufig gibt.

Nun kann und sollte man/ frau sich nicht immer auf das Argument stützen: ich habe nicht soviel Geld zu Verfügung. Aber ich glaube in diesem Zeitalter heute und hier geht es leider meißt nicht anders. Ich möchte manchmal auch und es geht einfach nicht.
Man kann nun mal nicht anders denken, wenn man nicht mehr ausgeben will als man/frau hat. Das Leben ist nun mal verdammt teuer geworden.

Und Leute, egal was wir für Wolle kaufen, nur super billig, weil wir es uns anders nicht leisten können, oder so wie mir die Wolle gefällt.......wir haben ein verdammt teures Hobby. Und ja, ich weiß es gibt Hobbys, die können es mit unserem aufnehmen oder sind sogar noch teurer.....aber es geht ind dieser Diskusion um unser Hobby.

Wenn ich die Gelegenheit habe, Wolle günstig und direkt vom "Hersteller" zu kaufen bzw. ich weiß das der Schäfer z.B. wirklich etwas davon hat, und sie gefällt mir sehr gut.....dann kaufe ich sie dort auch. Öko-Höfe oder Öko-Märkte sind da ideal für. Manchmal ist die Wolle dann vielleicht ein paar Cent teurer, aber das ist es mir dann auch Wert, wenn ich dafür das Geld in diesem Moment in der Tasche habe und es tut mir auch nicht im nachhinein weh, wenn ich diese bzw. ähnliche Wolle irgendwo etwas günstiger sehe...

Ich finde es gut das hier soviele Meinungen vertreten werden. Aber bitte laßt die agressiven Töne aussen vor und jeder sollte vielleicht versuchen, das ganze aus dem Blickwickel auch mal des anderen zu betrachten.

In diesem Sinnen einen schönen Donnerstag und viele Grüße aus dem sonnigen Berlin
Martina

[LAMPI]

Moin!

Also, Toleranz hin oder her, aber wenn jemand davon überzeugt ist, dass andere Lebewesen für sein Hobby gequält werden müssen, dann wird mein Ton aggressiver, denn diese Grundeinstellung heißt ja "Andere können auch sterben, Hauptsache ich hab' Spaß". Null Toleranz dafür.
An manchen Punkten geht es nicht mehr um Meinungen - fragt doch mal die Tiere in den Tiertransporten, ob ihre Toleranz vielleicht nicht ausreicht, wenn man ihnen beim Verladen die Hüften auskugelt. Ich kann darüber nicht nüchtern reden, es regt mich auf und es verletzt mich zutiefst, wie man bei solchen Qualen und Schmerzen nicht nur wegsieht, sondern sie auch noch gutheißt.

Ich kann in Deutschland vor der Tür hin und her kehren - es ist nicht so, dass Leute hier hungern und in Slums wohnen. Es bleibt Jammern auf hohem Niveau.
Wir reden hier von Erdbeeren, Kaffee und Wolle - richtig Probleme haben die, die nicht einmal Wasser haben und gar nix zu essen und schon gar keinen Computer mit Internetzugang.
Ich bin dieses deutsche Gejammere wirklich Leid, denn wir leben nach wie vor in einem der reichsten Länder der Erde, ein Arbeitsloser hat hier einen wesentlich höheren Lebensstandard als einer in Chile mit drei Jobs. Fakt.
Wenn WIR uns nicht den Luxus leisten können, RÜCKSICHT auf Schwächere zu nehmen, wer dann?

[LAMPI]

Hallo,

naja, als Gegenbeispiel zeige ich dir dann die, die mit Sozialhilfe zwei Handys und 'nen BMW haben - es gibt sie wirklich, ich war auch ziemlich sauer, aber da lachen die nur.
Ich bin der Meinung, dass gerade die, die auf der Straße wohnen, das nicht mit dem Amt klären wollen. Die beziehen meist gar nicht die Leistungen, die ihnen zustehen - das hat aber viel mit Stolz, Unwissen und Nicht-Wollen zu tun.
Behörden arbeiten langsam und widerwillig, aber der Sozialstaat versagt nicht so, dass Massen von Menschen in Deutschland auf der Straße leben und hungern - so wie es in anderen Ländern die Mehrheit tut. Ich sage ja nicht, dass hier die gebratenen Hühner durch die Luft fliegen, aber es ist kein Vergleich zu anderen Ländern.
Und wir reden immer von anderen - wer von euch hungert so, dass er keine Rücksicht nehmen kann? Wer von euch hat also kein Handy, keinen Fernseher, keinen CD-Player, keinen Computer (hä?) - sind wir so arm? Warum haben Hartz4-Empfänger immer noch einen Computer und eine Play-Station zuhause, wenn sie arm sind?
In einem Land, in dem sich jeder ein Flugzeug leisten kann, wäre einer, der nur ein Fahrrad hat, auch arm - das ist aber die sogenannte relative Armut. Ich rede von der echten Armut, an der man stirbt.
Und außerdem rede ich über Tierquälerei - scheint aber niemanden zu stören.

[brigitte2]

Morgen,
schöne interessante Diskussion.
Meine Meinung zu Bio und beim Bauern einkaufen, wer kann sich das leisen? Ich wohne am Stadtrand noch recht ländlich. Habe im Umkreis von 2 km viele Bauern die Ihre Produkte vermarkten, gleich welcher Art, Obst, Gemüse, Eier, Geflügel. Aber zu welchen Preisen! Meist doppelt so teuer, wie im Discounter. Ein Beispiel, ich habe heute Spargel im Supermarkt gekauft, da kg für 1,98 €. Mein Spargelbauer hier um die Ecke, komme täglich dran vorbei , nimmt 7, 5o €. Wir sind ein 4 Personen Haushalt 15 € kann ich mir nur für Spargel nicht leisten. Und wir haben Spargelzeit.
Ich kaufe auch immer Saisonbedingt, also keine Erdbeeren im Dezember oder jetzt Weintrauben. Mein Spargel kam aus Griechenland. Finde es auch nicht toll, das ich zur Jahreszeit wo Obst und Gemüse hier wchsen, auf ausländische Produkte zurückgreife, aber der Geldbeutel läßt es nicht anders zu. Und der Unterschied ist doch gewaltig und macht nicht nur ein paar Cent aus.
Zum Kaffee, da bin ich nach Holland gefahren. Tschibo herzhaft mild für 1,99, statt hier für 4,79 €. Gleiche Produktion nur wahrscheinlich andere Steuer.


Brigitte

[strickspaß]

Hallo,

bis jetzt habe ich nichts dazu geschrieben aber alles verfolgt. Viele Argumente stimmen, aber nun wird der Ton doch sehr persönlich, zu erhitzt.

Ich glaube, niemand will hier, dass Menschen hungern oder Tiere gequält werden. Deutschland ist kein armes Land, aber es gibt immer mehr Menschen, die es im Alltag sehr schwer haben. Ich rede jetzt nicht von mir und ich habe keinen Grund zum Klagen. Wenn ich allerdings von meiner EU-Rente allein leben müßte, hätte ich sehr zu rechnen.

Nicht nur in den Großstädten stehen die Menschen bei der Tafel oder den Suppenküchen Schlange. Und viele müssen sehr sparen. Da wird eben auch auf den Preis geschaut. In der Stadt ist es noch schwieriger, denn dort hat der Nachbar halt keine Hühner oder Kaninchen.

Übrigens essen wir auch nicht jeden Tag Wurst oder Fleisch. Ich muß (zum Glück) auch nicht auf jeden € sehen. Aber gerade deshalb werde ich mir kein Urteil über die erlauben, denen es nicht so geht.

Habe noch was vergessen: Zu Beginn ging es ja um Wolle! Wir waren mal in Kroatien und auf dem Markt verkauften Omis Häkelarbeiten zu einem Spottpreis. Mein Kleiner meinte, ich solle ein Deckchen kaufen. Mir war das fast peinlich, aber die Frau meinte, dass sie sich freue, denn es sei ihr Zuverdienst. Hätte ich nichts gekauft, hätte sie eine Einnahme weniger. Vielleicht sollte man es mal von der Seite sehen?

[Syllimi]

Also, wir wollen mal mit unseren Füßen auf dem Teppich bleiben. bevor wir in andere Länder schauen und uns einen dicken kopf machen, wie es denen geht, da wollen wir mal hier auf unserem Grund und Boden alles in Ordnung bringen. Da hätten man allemal genug sich darüber einen kopf zu machen. Wenn das erledigt ist, dann schauen wir in die Ferne, das ist mal meine Meinung und die darf doch wohl jeder haben, aus den zeiten sind wir echt raus uns unsere meinungen verbieten zu lassen. Bloß sich jetzt hier in den diskusionen derartig hochzuschaukeln, das finde ich echt nicht in Ordnung. der eine kümmert sich darum, der Nächste um eine andere Sache. wir sind alle keine Perfektionisten und das darf man auch in einer Diskusion nicht vergessen.
Mein Mann arbeitet auch hart, mehr als 10 Stunden am Tag. Ist viel unterwegs. auch wir leisten uns das, ws heutzutage "normal" ist. dies ist vom einen zum Anderen aber auch schon unterschiedlich zu betrachten. Utopische Luftsprünge kann man überhaupt nicht machen! Deshalb können wir uns vom biobauern auch nicht ernären, wo das kilo Fleisch 18€ kostet. Die Tomaten, Erdbeeren kommen aus dem eigenen garten.

ach ,schön geschrieben,da schließ ich mich gleich mal an (bis auf die Tatsache das ich keinen Garten habe,aber Obst und GEmüse,kommt,soweit überhaupt in Deutschland angebaut auch aus der Region bei uns).

Und zum Nachdenken:es gibt Menschen,die kümmern sich um die Obdachlosen in unserem Land;es gibt welche,die setzen sich aktiv für den Tierschutz ein;es gibt Menschen,die ehrenamtlich da helfen wo man Hilfe benötigt;es gibt auch die,die sich dem Umweltschutz in unterschiedlichster Form verschrieben haben usw. . Klar,es gibt auch Ignoranten;aber ich denke,in irgendeiner Form setzt sich jeder von uns in irgendeiner Form ein;und man braucht daher niemanden anklagen,der seine Prioritäten anders gesetzt hat..

[LAMPI]

Hallo,

die Frage ist nur - warum sitzen so viele dieser Ignoranten in der Regierung und verdienen dabei so viel, dass sie über nichts mehr nachdenken müssen?

[Manu]

muß mich hier auch noch mal zu Wort melden:

in gewisser Hinsicht haben alle Beteiligten auf Ihre Art Recht.

Nur sollten wir wirklich mal daran denken, dass wir Deutschen auf recht hohem Niveau jammern.

Es gibt viele, die glauben, wenn Sie nicht jede Woche einmal Essen gehen können oder das Geld gerade mal noch nicht wieder für ein neues Auto reicht, weil das "alte" ja schon 4 oder 5 Jahre alt ist, dann sind sie arm und äußerst bedauernswert.

Aber wiederum gibt es dann Menschen, die wirklich nicht viel Geld haben, damit trotzdem noch gutes tun und sich ehrenamtlich engagieren und dafür noch Kosten (Benzin...) in Kauf nehmen.

Es ist immer eine Frage, ob man vor allem die Augen schließt - meckert und trotzdem unzufrieden ist oder ob man, wenn auch nur mit bescheidenen Mitteln und Möglichkeiten etwas verändern will.

Man achtet selbst auch nicht immer darauf, aber inzwischen kaufe ich mein Fleisch beim Direktvermarkter gleich um die Ecke (ja, ich wohne auf dem Dorf und hab auch ein Auto), da weiß ich, dass zumindest die Tiere halbwegs leidensfrei leben und wohl auch sterben. Klar ist es etwas teurer und der Laden macht 18.00 zu, aber ich hab ein besseres Gefühl dabei.

Na ja, was die Wolle angeht, da kauf ich nur Baumwolle oder Synthetik, ich mag keine "echte" Wolle ...

In diesem Sinne
lg Manu

[plz15w]

Hallo,

dann spinnen wir den Faden doch weiter.....ich meine was die Regierenden betrifft......ich frage mich:

a) warum gehen so wenig Leute wählen, wenn Ihnen dann die Politik nicht paßt, die gemacht wird. Nicht wählen heißt auch gewählt zu haben.....habe ich mal gehört
und
b) wie kann eine Wahl als gültig erklärt werden, wenn weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten überhaupt nur wählen geht.

Gruß Martina

[LAMPI]

Hmmm, obwohl ich wählen gehe, habe ich nicht das Gefühl, dass meine Interessen ernsthaft vertreten werden. Ich hätte gerne mehr Basisdemokratie, so wie in der Schweiz. Die Bürger sind nämlich gar nicht so doof wie Politiker immer meinen, man könnte ihnen also ruhig ein größeres Mitspracherecht einräumen - aber ach, dann gäbe es ja weniger Diäten, nein, ich Böse

[strickspaß]

Es stimmt leider, dass mancher Hartz - Bezieher mehr hat als Menschen, die den ganzen Tag arbeiten. Meine eine Tochter ist Floristin mit Leib und Seele, aber alleine davon leben könnte sie nicht. Zum Glück hat sie einen Partner. Und Bekannte von ihr ... Damit möchte ich niemanden provozieren, aber die Relationen stimmen vorn und hinten nicht. Jetzt verabschiede ich mich aus der "großen Politik".

Übrigens nicht nur die Deutschen jammern in Europa.

[plz15w]

Hallo Gerda,

das find ich gut....oder auch nicht......das mit den Stimmenverteilen meine ich! Jedoch wenn ich ehrlich bin.....ich finde es nicht gut. Aber auch nur, weil genau die die nicht wählen gegangen sind dann meckern über die Politik.

Vielleicht sollte das mal publik gemacht werden! Oder wird es vielleicht auch so bei uns hier praktiziert, wie bei Euch in Österreich, nur das wir es als Wähler nicht wissen?????

Aber ein super Argument, das ich mir gut merken werde, egal ob es gemacht wird oder nicht. Wie bitte soll schließlich sonst eine Wahl als gültig erklärt werden, zu der weniger als 50% der Wähler gegangen sind.

Lieben Gruß aus dem viel zu warmen Berlin
Martina

[Syllimi]

ehrlich,aber so langsam bekomm ich die Krise:warum nur les ich ständig hier: "bei uns is jammern auf hohem Niveau" ?
Klar,das man uns nicht mit hungernden Afrkanern vegleichen kann,ebensowenig wie im Krieg lebende Leute.
Aber wenn ich die Unkosten meiner Familie für "normale" Dinge berechne und dagegen den mickrigen Lohn meines Mannes seh,dann fühl ich mich schon arm im Vergleich zu vielen anderen :
Urlaub?was is das?das können wir uns schon lange nimmer leisten.
Essen gehn?wovon?
Klamotten-für die Kinder ,klar gibt es regelmäßog was,aber das billigste vom billigsten.Marken is nicht.Und ich selbst,trage T-shirts,die ich zu Teil vor 5 - 10 Jahren gekauft habe

Wenn es euch gut geht:schön für euch.Eigentlich bin ich auch nicht wirklich unzufriedenaber zur besseren Wohlstansgesellschaft zähl ich mich nicht,und muß mir schon genau überlegen wofür ich mein Geld ausgebe

[Rhiannon70]

Danke Syllimi,

uns geht es genau so. Wir krebsen auch von einem Monat zum nächsten.
Urlaub? Noch nie gemacht! Na ja, laut den Politikern soll man ja auch in Deutschland bleiben .
Kleidung? Wenn meine Familie nicht finanziell helfen würde, hätten wir ein Problem, so bekommen wenigstens die Kinder was. Nicht zu reden von der Schulkleidung, die gerade bei uns eingeführt wurde. Da mussten wir für 2 Kinder für ein paar T-Shirts und Sweatshirts gerade mal 240,- Euronen hinblättern.

Liebe Grüsse
Anja

[Hobbystrickmarie]

ich für meinen teil sage aber auch in der heutigen Zeit: ich bin glücklich, eine gesunde Familie zu haben, das aus den Kindern etwas wird usw., aber ich muss nicht jede woche ausgehen, wie Kino, Theater, Restaurant etc. Urlaub - nur in Deutschland und nicht amerika, Thailand (obwohl das schon manchmal billiger ist heutzutage)[/quote]

Ich geb meinen Senf dazu: Cora, du sprichst mir aus der Seele!!!